Wärmerückgewinnung für besseres Stallklima – Triple EEE bei Peter Vosters

Peter Vosters nutzt die Wärme aus seinem Luftwäscher, um seine Gaskosten zu senken. Da er damit die Zuluft erwärmt, schafft er gleichzeitig ein besseres Stallklima.

Wärmerückgewinnung verbessert das Stallklima

Das Klima im Abferkelstall ist gleichbleibend angenehm. Dank der Wärmerückgewinnung aus dem Luftwäscher erzielt Peter Vosters erhebliche Einsparungen bei den Heizkosten für seine Ställe.

Peter Vosters‘ Schweinezuchtbetrieb befindet sich am Rande des brabantischen Dorfs Reusel in den Niederlanden. Als er 2009 Pläne für die Erweiterung seiner Schweineställe entwickelte, wurde schnell klar, dass er die Ammoniak- und Geruchsemissionen erheblich senken musste. Vosters entschied sich deshalb für einen Kombi-Luftwäscher mit Biofilter von Inno+. Das System filtert 85 % des Ammoniaks und 75 % der Geruchsstoffe aus den Ställen heraus. Er hat alle Stallgebäude an das System angeschlossen. Dem Landwirt gefiel die Idee des Luftwäschers. Dennoch störte ihn der Gedanke, dass er damit wertvolle Energie vergeuden würde. Diese Bedenken waren durchaus berechtigt: Für die Beheizung aller Gebäude benötigte er jährlich etwa 27.000 Kubikmeter Gas. „Erdgas war der größte Kostenfaktor in meinem Betrieb gleich nach den Futtermitteln“, erzählt der Landwirt. Er begann deshalb zu überlegen, wie er die Energie des Luftwäschers nutzen könnte, um Gaskosten zu sparen. Gleichzeitig suchte er nach einer Lösung, um das Stallklima zu verbessern. Die Tiergesundheit ist äußerst wichtig und gerade Absetzferkel sind recht anfällig für Krankheiten. Schließlich erwies sie die Wärmerückgewinnung als ideale Lösung.

Genaue Messungen bieten klare Daten

Vosters wollte zunächst genau wissen, welches Einsparpotenzial so eine Anlage hat. Da er seinen Energieverbrauch genau aufzeichnet, hatte er bereits umfassende Daten für die letzten Jahre. In Zusammenarbeit mit Inno+ begann er, den Gasverbrauch der einzelnen Ställe zu messen. Er installierte dafür Gaszähler in den einzelnen Ställen und Bereichen mit eigenem Gasanschluss. Dann zeichnete er den Energieverbrauch für ein Jahr auf. „So konnten wir den Energieverbrauch genau analysieren. Wir stellten fest, dass zwei Drittel des Gases für die Ferkel und die Aufzucht verbraucht wurden. Das sind etwa 18.000 Kubikmeter pro Jahr.“

Vosters informierte sich über unterschiedliche Möglichkeiten, seine Gaskosten zu senken, und stieß schließlich auf das Triple EEE System, mit dem man die Wärme aus Ställen zurückgewinnen kann. „Es war die effizienteste Lösung für mich, die Körperwärme der Tiere über den Luftwäscher aufzufangen.“

Triple EEE zum Vorwärmen von Zuluft

Der Luftwäscher wurde mit einem Wasser-Wasser-Wärmetauscher erweitert, der dem Waschwasser Wärme entzieht. Die Anlage befindet sich gemeinsam mit den Luftwäschern im Technikraum. Da beide Anlagen sich direkt nebeneinander befinden, geht nur sehr wenig Energie verloren. Das erwärmte Wasser wird über eine energieeffiziente Umwälzpumpe in einem geschlossenen Kreislauf zum Lufteinlass im Abferkel- und Aufzuchtstall gepumpt. Das warme Wasser kommt hier in einem Luft-Wasser-Wärmetauscher in Kontakt mit der einströmenden Zuluft. Das Wasser ist mindestens 17 °C warm, sodass die Zuluft auf 14 bis 15 °C vorgewärmt werden kann. Danach wird die Zuluft im Luftkanal unter dem Stallboden weiter auf 19 °C erwärmt. Das System funktioniert ohne Wärmepumpe und ohne Änderungen an der Zentralheizung. „Daher war nur eine relativ geringe Investition in Höhe von etwa 40.000 € erforderlich.“

Die unterschiedlichen Systeme sind so konfiguriert, dass sie zusammenarbeiten. Vosters überprüft regelmäßig die Geräteeinstellungen.

Die Vorwärmung der Zuluft bietet verschiedene Vorteile. Einerseits ermöglicht sie, die Mindestbelüftungsleistung etwas zu steigern. Außerdem verhindert die höhere Temperatur Zugluft, weil die ein- und ausströmende Luft keinen allzu großen Temperaturunterschied aufweisen.

Das System springt an, wenn die Außentemperatur unter 15 °C fällt: „Das sind rund 7.000 Stunden pro Jahr oder etwa 80 % des Jahres“, erzählt der Schweinezüchter. Seine Zentralheizung läuft jetzt nur noch an sehr kalten Tagen. Die Funktionsweise der Anlage klingt sicherlich einfach. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, die einzelnen Komponenten zu einem Ganzen zu kombinieren. Die Klimageräte, die Zentralheizung und die Umwälzpumpe mussten alle aufeinander abgestimmt werden. Es ist zum Beispiel wichtig, dass die Zentralheizung erst anspringt, wenn das Triple EEE System die Temperatur im Stall so weit wie möglich angehoben hat. Wenn die Ställe wiederum zu warm würden, würde das Belüftungssystem stärker als nötig laufen und so viel Energie verschwenden.

Niedrigere Kosten und besseres Wachstum dank Wärmerückgewinnung

Das System läuft jetzt schon seit 26 Monaten und der Schweinezüchter ist absolut zufrieden damit. Das entspannte Verhalten der Ferkel im Stall lässt nicht vermuten, dass draußen ein kalter Frühlingstag ist. Das Klima in den einzelnen Bereichen ist sehr angenehm. Vosters hat errechnet, dass die Wärmerückgewinnung seine Heizkosten um rund 60 % senkt. Er betont aber auch, dass es ihm nicht nur um das Geld geht. „Die Schweinebuchten erhalten gleichbleibend warme Luft. Ich kann den Stall jetzt das ganze Jahr über optimal belüften. Und das schafft ein gesünderes Klima für die Ferkel und Sauen.“ Die Vorteile des Systems lassen sich nur schwer quantifizieren. Die sichtbaren Auswirkungen sind aber:

  • Vitalere Ferkel und eine höhere Wachstumsrate. „Sie ist um etwa 8 % gestiegen.“
  • Die Ferkel husten deutlich seltener.
  • Die Sterblichkeitsrate ist um 1,5 % auf 2 % zurückgegangen. „Das kann kein Zufall sein.“
  • Verminderung der Heizkosten um 60 %.

Amortisierung der Wärmerückgewinnung in 6,5 Jahren

Insgesamt hat Peter Vosters etwa 40.000 € in die Wärmerückgewinnungsanlage investiert. Pro Jahr ergeben sich so Kosten (Abschreibung, Zinsen und Wartung) von etwa 6.000 € bzw. 15 % der Anschaffungskosten. Der Schweinezüchter hat errechnet, dass die Anlage die Heizkosten in den Ställen um etwa 60 % senkt. Er hat dabei auch die Stromkosten für die Umwälzpumpe in die Rechnung einbezogen. Natürlich schwanken die tatsächlichen Einsparungen von Jahr zu Jahr, da sie von Faktoren wie den Wintertemperaturen und den Erdgaspreisen abhängen. Vosters rechnet mit einer durchschnittlichen Einsparung von etwa 6.300 € Gaskosten pro Jahr. Das entspricht einer Amortisationszeit für die Anlage von etwa 6,5 Jahren. Dabei hat er aber noch gar nicht die robustere Gesundheit und das bessere Wachstum seiner Tiere berücksichtigt. Natürlich sind die Kosten und Amortisationszeiten für jeden Schweinebetrieb anders. Die Höhe der Investition hängt unter anderem von der Größe des Betriebs und dem Aufbau der Ställe ab. Inno+ geht aber von 15 € bis 25 € pro Ferkelplatz aus.

Lesen Sie hier mehr über das Triple EEE System und die Wärmerückgewinnung in den Inno+ Ställen.